Marta Turok: „Fridas Garderobe“

Buchcover Marta Turok, „Fridas Garderobe: Ethnische Trachten und Ethno-Mix“. In: Fridas Kleider: Aus dem Museo Frida Kahlo, Mexico City, S. 50-173. Mit Texten von Carlos Phillips Olmedo, Denise und Magdalena Rosenzweig, Teresa del Conde und Marta Turok. Aus dem Englischen von Martina Tichy und Claudia Arlinghaus. München: Schirmer/Mosel, 2009; Neuaufl. 2021.

Ein halbes Jahr­hundert lang lager­te Frida Kahlos persön­liche Garde­robe un­angetas­tet in einer ver­siegel­ten Kam­mer in der "Casa Azul", ihrem letz­ten Wohn­haus in Coyoacan. Als sie 1954 starb, hatte ihr Mann Diego Rivera ver­fügt, Fridas An­kleide­zimmer für 50 Jahre ver­schlossen zu hal­ten. 2004 war es soweit: Türen,Schrän­ke und Schub­laden durf­ten ge­öffnet wer­den, und was zum Vor­schein kam, über­traf alle Er­war­tun­gen. Mehr als 200 wunder­schöne Klei­der, alle­samt tra­di­tio­nelle mexi­ka­ni­sche Trach­ten, Kopf­bedeckun­gen, Tü­cher, Schmuck und Schuhe fan­den sich hier neben Pro­the­sen, Stütz­korsetts und Arz­neien. Man kennt beides aus Fridas Ge­mäl­den, die Corsagen, die ihre zer­stör­te Wirbel­säule zu­sam­men­hielten, und die boden­langen farben­präch­ti­gen Ge­wän­der, die sie mit einem ge­wissen National­stolz, aus Liebe zur Volks­kunst des alten Mexiko trug und die gleich­zeitig ihre Ge­brechen ka­schier­ten. Fridas bald viel­kopier­te Art sich zu klei­den war Teil ihrer schil­lern­den Persön­lich­keit und ihrer Kunst. Mit viel Auf­wand wur­den die kost­baren Stücke in den letz­ten Jah­ren liebe­voll restau­riert und jetzt der Öffent­lich­keit prä­sen­tiert. Der reich be­bilder­te Band zeigt Neu­auf­nahmen der schön­sten Klei­der und Acces­soires, kom­bi­niert mit zeit­ge­nössi­schen Portrait­photos und Fridas Ge­mäl­den.
(Verlagstext)

Presse|Stimmen

... das Buch ist keines­wegs nur Augen­futter für die Kahlo-Gemeinde: In einem umfang­reichen Essay er­läutert die amerika­nische Anthro­polo­gin Marta Turok Ur­sprung und Be­deutung von Kahlos eth­nischen Trach­ten, die ihren so deli­ka­ten Stil aus­gemacht haben [...] Der Band — ein Glossar er­klärt die frem­den Be­griffe — ist mehr als ein farben­präch­tiges Panop­ti­kum. Es ist ein Defilee der weichen und harten Stoff­lich­keit, in der ein zer­broche­ner Körper Halt suchte, schön­heits­süchtig noch im Ab­sterben, bis in den Tod. (Rose-Maria Gropp in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung — 04.08.2009)

Durch die Kleider der Frida Kahlo erfahren wir sehr, sehr viel über die Malerin, über diese Frau, fast mehr als durch ihre Liebesbriefe, ihre gemalten Tagebücher [...] die Kleider, das ist einfach noch mal eine Nummer mehr. Wir entdecken eine sehr stilbewusste, sehr geschmackssichere Frau mit einem unbestechlichen Blick für Schönheit. [...] Ich kann mir keine Frau vorstellen, die sich über diesen Prachtband [...] nicht freuen würde. („Buch der Woche“ bei Elke Heidenreich, Lesen! — 35. Woche, 24.12.2009)

„Neulich schenkten mir Freunde das Buch Fridas Kleider, das die Gewänder von Frida Kahlo zeigt: Kleider mit Spitzen, Bändern und phantastischen Stickereien. Das hat mich sehr inspiriert.“ (Josefine Edle von Krepl, Modedesignerin sowie Gründerin und selbstverantwortliche Leiterin des Modemuseums Schloss Meyenburg, zitiert von Brigitte Menge in „Neuer Zauber alter Mode“, TOP Magazin Brandenburg 01/2010)

„Aus­führ­liche Texte er­läu­tern die Her­kunft der Trach­ten, Schwarz­weiß-Fotos zeigen die Male­rin mit genau den Ge­wän­dern, die nun detailliert und in Farbe be­trachtet werden kön­nen. Be­son­ders reiz­voll ist die Gegen­über­stellung von zahl­reichen Selbst­porträts der Male­rin mit den Kleidungs­stücken, die sie für das je­weilige Ge­mälde ge­tragen hatte. Der Band ist ein Fund­stück so­wohl für Kahlo-Fans als auch für jene, die an der Kultur­geschichte Mexi­kos oder an Tex­ti­lien all­gemein in­teres­siert sind.“ (Hilpoltsteiner Zeitung 17.09.2009)

„Wer Frida Kahlo als Male­rin schätzt, wird an­ge­sichts dieses Foto­bandes aus dem Häus­chen ge­raten. [...] Die Fotos von Pablo Aguinaco füh­ren die pracht­vollen Schätze vor, als atme die leben­di­ge Frida noch in ihnen; die Essays der Anthro­polo­gin Marta Turok und der Restau­ra­to­rinnen Denise und Magda­lena Rosen­zweig er­klä­ren die Ele­mente ihres deli­ka­ten Stils. Ein Ge­schenk an die Kahlo-Gemein­de.“ (Veronika Seyr auf falter.at — 39/2009)